Aus Sicht der schwedischen Riksbank muss selbstverständlich auch stets mit einem Auge auf die Europäische Zentralbank geblickt werden, um eigene Maßnahmen in der Geldpolitik in entsprechender Weise an die in Frankfurt am Main getroffenen Entscheidungen anzupassen.

Und so verewigen sich die geldpolitischen Interventionen, wie wir dies nun bereits seit der globalen Finanzkrise gewohnt sind. Allen hochheiligen Versprechungen in Bezug auf einen Ausstieg aus den QE-Programmen der Notenbanken folgte letztendlich die Erkenntnis, dass es im Falle eines solchen Ausstiegs in kürzester Zeit zu einem deflationären Zusammenbruch kommen würde.

Wir erinnern uns in diesem Kontext an den Beginn der geldpolitischen Interventionen an den Repo-Märkten durch die amerikanische Federal Reserve im September letzten Jahres, welche schon weit vor Ausbruch der globalen Pandemie eingesetzt hatten. Aus Sicht der Finanz- und Kapitalmärkte handelt es sich eigentlich nur noch um ein Katz-und-Maus-Spiel, das mit den großen Notenbanken betrieben wird.

Das Motto lautet: „Wollt Ihr nicht so wie wir, dann bricht das gesamte System eben elendig zusammen.“ Und so verwunderte es auch nicht, dass die schwedische Riksbank am gestrigen Tage verkündete, das Volumen des eigens aufgelegten QE-Programms ein weiteres Mal (von zuvor 300 Milliarden auf nun 500 Milliarden Kronen) auszuweiten.

Der Löwenanteil dieser Vermögenswertankäufe wird selbstverständlich auf die heimischen Unternehmensanleihemärkte entfallen.

Laut Riksbank sollen sich die Vermögensankäufe bis Ende Juni 2021 fortsetzen. Während die schwedische Notenbank ihren Repo-Satz bei null Prozent konstant hielt, hieß es in einer sich auf die Entscheidung anschließenden Erklärung, dass es zu einer Absenkung des Repo-Satzes kommen könnte, falls dies in der Zukunft notwendig werden sollte.

Ferner verkündete die Riksbank, ihre Zinssätze im Bereich der permanenten Kreditfazilitäten wie auch der Vergabe von außergewöhnlichen Darlehen um jeweils zehn respektive zwanzig Basispunkte zu senken.

Bezug auf den geldpolitischen Bericht der Riksbank nehmend, rechnet die schwedische Notenbank im laufenden Jahr mit einem Rückgang des heimischen Bruttoinlandsprodukts um 4,5 Prozent. In den Jahren 2021 und 2022 soll es dann zu einem Wachstum der schwedischen Wirtschaft um 3,6 respektive 4,1 Prozent kommen.

„Was heißt das für mich konkret!?“

Vorbehaltlich wird seitens der Riksbank schon einmal darauf hingewiesen, dass die geldpolitischen Programme noch einmal expandiert werden könnten, falls es die Entwicklungen erfordern sollten.

Die Riksbank lässt sich also ganz offiziell ein Hintertürchen offen, um mit einer möglichen Expansion der geldpolitischen Maßnahmen in der Eurozone Schritt zu halten. In Schweden wird man einer potenziellen Aufwertung der Krone gegenüber dem Euro also keineswegs tatenlos zusehen.

Inwiefern sich aus Perspektive der aktuellen Lage treffsichere Prognosen in Bezug auf die zukünftige Wirtschaftsentwicklung anstellen lassen, vermag ich nicht zu sagen. Schließlich steuern Notenbanken und internationale Institutionen wie der IWF und die Weltbank zurzeit in demselben Nebel wie auch die meisten Unternehmen.

Werden die Dinge einmal rein anhand der aktuellen Exportlage betrachtet, so zeigt sich, dass einige Weltregionen sich auf einem fortgeschrittenen Pfad einer Wiedereröffnung ihrer Wirtschaften befinden, während unzählige Wirtschaften (zum Beispiel auf dem afrikanischen Kontinent) noch nicht einmal ihre Lockdowns beendet haben oder einen Ausstieg hieraus in vorsichtigen Trippelschrittchen vollziehen.

Andernorts (wie in den USA oder U.K.) kommt es gar schon wieder zu einem Rollback und somit zu einem Ausstieg aus den Fahrplänen zur Wiedereröffnung der Wirtschaften und gar zur Verhängung von neuen, regionalen Lockdowns, siehe die britische Stadt Leicester.

Wie soll sich auf einer solchen Basis eine einigermaßen haltbare Prognose bezüglich des Wirtschaftsverlaufs in den Jahren 2021 und 2022 anstellen lassen?! Wenn ansonsten auch nichts sicher ist, so ist zumindest davon auszugehen, dass Notenbanken rund um den Globus ihre elektronischen Gelddruckerpressen 24/7 rotieren lassen werden – bis zum Abwinken sozusagen. Aus deren Sicht schlichtweg „alternativlos“.

Zerrüttete Fiat-Währungen werden die Folge sein! Deutlich wird diese Entwicklung, wenn man sich Fiat-Währungen in Relation zu Gold anschaut. Ein Blick auf einen Chart zum Verlauf des Goldpreises über die letzten zwanzig Jahre von goldprice.org, zeigt glasklar auf, dass auch die schwedische Krone keine Ausnahme von dieser Regel bildet:

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